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Der Sommer ist da, und mit ihm die unbeschwerte Schönheit blühender Wiesen. Wer kennt ihn nicht, diesen magischen Moment, wenn man sich in das hohe Gras fallen lässt und über sich ein Himmel aus Blüten und tanzenden Schmetterlingen erscheint? Diese vergängliche Pracht einzufangen, ist eine besondere Herausforderung – vor allem, wenn man die Leichtigkeit und Dynamik der Falter im Flug gegen das strahlende Blau des Sommerhimmels betonen möchte. Mit einem Weitwinkel gelingt genau das!

 

 

 

Die Magie des Blickwinkels: Von unten nach oben

 

Um die Schmetterlinge scheinbar schwerelos im Himmel schweben zu lassen, bedienen wir uns einer ungewöhnlichen Perspektive: Wir fotografieren von unten nach oben. Das bedeutet, Sie legst dich quasi in die Wiese oder gehst stark in die Knie, sodass deine Kamera den Himmel als Hauptkulisse einfängt. Die Blüten der Wiese bilden dann einen wunderschönen unscharfen Vordergrund oder einen dramatischen Rahmen, während die Falter, von der Sonne durchleuchtet, zu den wahren Stars des Bildes werden.

 

 

 

Technik, die fliegt: Manuelles Fokussieren und schnelle Verschlusszeit 

 

Um die flinken Schmetterlinge gestochen scharf zu bekommen, ist eine spezielle Herangehensweise an die Belichtung und den Fokus entscheidend.

 

Manuelles Vorfokussieren: Bei der hohen Geschwindigkeit der Falter und der Weitwinkelaufnahme ist ein Autofokus oft überfordert. Wir nutzen stattdessen das manuelle Vorfokussieren. Such dir einen Punkt in der Wiese, wo du die Schmetterlinge erwartest – vielleicht eine besonders beliebte Blüte oder eine Flugbahn. Stelle den Fokus auf diesen Punkt manuell ein und warte geduldig, bis ein Falter in diesen Schärfebereich fliegt. Das erfordert Übung und Geduld, wird aber mit spannenden Ergebnissen .

 

 

 

Um die Flügelbewegungen der Schmetterlinge einzufrieren und Unschärfen zu vermeiden, brauchen wir eine extrem kurze Verschlusszeit. Denken an etwa 1/5000 Sekunde! Um dies bei einer geschlossenen Blende zu erreichen, müssen wir die ISO-Empfindlichkeit kräftig erhöhen. Scheue nicht, auch höhere ISO-Werte zu nutzen. Moderne Kameras liefern hier auch bei höheren ISO-Zahlen erstaunlich gute Ergebnisse, und ein leichtes Korn trägt zur künstlerischen Anmutung bei, wenn es dem Ziel dient, den Flügelschlag einzufrieren.

 

 

 

Tiefe im Bild: Blende 14-18 oder noch mehr: Eine Blende von f/14 bis f/18 sorgt für eine ausreichende Tiefenschärfe, um sowohl die Blüten im Vordergrund als auch die Schmetterlinge im Flug scharf abzubilden. Diese geschlossene Blende erfordert natürlich viel Licht, was an einem sonnigen Sommertag in einer offenen Wiese zum Glück meist reichlich vorhanden ist.

 

 

 

Poesie des Augenblicks: Wenn der Sommer tanzt

 

 

 

Diese Art der Fotografie ist mehr als nur Technik; sie ist eine Hommage an den Sommer und seine flüchtigen Schönheiten. Es ist das Gefühl, eins zu werden mit der Natur, wenn man im Gras liegt und das Summen der Bienen hört. Es ist die Faszination, wenn ein leuchtend blauer Himmelsfalter majestätisch über dir kreist oder ein Zitronenfalter im Zickzackkurs durch die Lüfte tanzt. Jeder Flügelschlag, jedes Sonnenlicht, das durch die zarten Flügel scheint, wird zu einem kleinen Kunstwerk. Die Blüten der Wiese bilden einen farbenfrohen Teppich, durch den die Schmetterlinge aufsteigen, um ihre himmlischen Tänze aufzuführen.

 

 

 

 

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